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Globalisierung -- ein altes Phänomen in neuen Kleidern?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, daß die Globalisierung ökonomischer Aktivitäten erst nach dem Zweiten Weltkrieg, besonders ab den sechziger Jahren begonnen habe, trat die Internationalisierung von ökonomischen Austauschbeziehungen wesentlich früher ein. Es gab zu jeder Zeit, besonders im Bereich der Handelsbeziehungen, Tendenzen zur globaler Aktivität, wobei ,,global`` sich auf die zum jeweiligen Zeitpunkt bekannte Welt bezieht (KOHLER-KOCH, 1999, S. 88). Als Beispiele seien an dieser Stelle die umfangreichen Handelsbeziehungen der Phönizier, Römer und im ausgehenden Mittelalter der Hanse, in der sich private Unternehmen, allerdings mit starker staatlicher Unterstützung, zur Abwicklung des Handels im Nord- und Ostseeraum organisierten, genannt. Etwa zur selben Zeit entwickelten sich auf dem Kapitalmarkt erste Ansätze einer Internationalisierung. So existierten in Italien am Ende des 14. Jahrhunderts schätzungsweise 150 Bankhäuser, die international tätig waren (HIRST, THOMPSON, 1999, S. 20). Die Vorläufer der heutigen transnationalen Unternehmen haben ihre Wurzeln in der Industriellen Revolution im 18. und 19. Jahrhundert. Besonders britische Firmen begannen frühzeitig, in Produktionsstätten für den heimischen Markt zuerst in Nord- und Südamerika, nach der Amerikanischen Revolution verstärkt in Australien und Indien zu investieren. Fortschritte in der Erforschung und Verarbeitung von Mineralien und anderen Rohstoffen führten ebenfalls zum einem Anstieg von Investitionen außerhalb des jeweiligen Heimatlandes.



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Thomas Korber 2001-09-06